Welche Alternativen zum Cologuard Test gibt es in der Schweiz?

Cologuard ist ein zu Hause durchführbarer Stuhl-DNA-Test zur Darmkrebsfrüherkennung mit hoher Treffgenauigkeit (aktuelle Plus-Version: bis ca. 95 % Sensitivität für Krebs). In der Schweiz ist Cologuard derzeit nicht erhältlich.

DNA-Test

Darmkrebs zählt zu den häufigsten Krebserkrankungen – und er ist in vielen Fällen vermeidbar, wenn Vorstufen rechtzeitig entdeckt werden. Der bekannteste Stuhl-DNA-Test ist Cologuard: Er wird zu Hause angewendet und sucht im Stuhl nach charakteristischen DNA-Veränderungen sowie nach Blutspuren, die auf Polypen oder Krebs hindeuten. Entwickelt wurde er von Exact Sciences; in den USA ist er seit 2014 zugelassen und weit verbreitet.

Wie gut ist das Verfahren? Die ursprüngliche Cologuard-Studie (DeeP-C) zeigte eine Sensitivität von 92 % für Darmkrebs und 42 % für fortgeschrittene Vorstufen; die Spezifität lag bei 87 % – ein deutlicher Sprung gegenüber dem klassischen Stuhlbluttest (FIT), der zwar spezifischer, aber weniger empfindlich für Krebs und Vorstufen ist. Nachlesen lässt sich das im New England Journal of Medicine. 2024 hat die US-Behörde FDA eine weiterentwickelte Version namens Cologuard Plus zugelassen. Laut Herstellerangaben erreicht sie etwa 95 % Sensitivität für Darmkrebs und 43 % für fortgeschrittene Vorstufen bei 94 % Spezifität.

Praktisch läuft der Test so ab: Man entnimmt die Stuhlprobe zu Hause in ein dafür vorgesehenes Gefäss mit Stabilisator, schickt sie per Kurier an ein Labor und erhält den Bericht nach einigen Tagen. In den US-Leitlinien wird Cologuard (bzw. Cologuard Plus) in der Regel alle drei Jahre als Option für Menschen mit durchschnittlichem Risiko empfohlen; wer ein erhöhtes Risiko hat (familiäre Belastung, entzündliche Darmerkrankung, früher auffälliger Befund), gehört weiterhin in ein individuelles ärztliches Programm mit engeren Koloskopie-Intervallen. Wichtig: Ein positives Resultat muss immer per Koloskopie abgeklärt werden – genau dafür ist der Test gemacht.

Und die Schweiz?

Hier ist die Kassenlage klar: Bezahlt werden alle zwei Jahre ein immunchemischer Stuhltest (FIT) oder alle zehn Jahre eine Koloskopie, in immer mehr Kantonen innerhalb organisierter Programme und – je nach Kanton – franchise-befreit. Einen Überblick bietet die Krebsliga.

Wann kommt Cologuard in die Schweiz? Der Hersteller kommuniziert derzeit ausdrücklich, dass der Cologuard-Test nur in den USA erhältlich ist. Auf der deutschsprachigen Produktseite von Exact Sciences steht wörtlich: „Der Cologuard Test ist nur in den USA erhältlich.“ Ein offizieller Starttermin für die Schweiz ist nicht angekündigt. Wer eine DNA-basierte Stuhluntersuchung in Europa sucht, findet Alternativen. Fachübersichten nennen zwei CE-gekennzeichnete Stuhl-DNA-Tests in Europa: Cologuard (Exact Sciences) und ColoAlert (Mainz Biomed) – wobei über Jahre nur ColoAlert aktiv in Europa angeboten wurde.

Neu für die Schweiz: ColoAlert hat im August 2025 die Swissmedic-Zulassung für den Vertrieb erhalten und soll über einen Schweizer Laborpartner verfügbar werden. Ob und in welchem Rahmen die Kostenübernahme erfolgt, hängt von Indikation, Versicherer und kantonalem Programm ab – am besten vorab mit Hausärztin/Hausarzt und Krankenkasse klären.

Neben Stuhltests wird in der Schweiz zudem ein Bluttest als ergänzende Option vermarktet: Colox ermittelt auf Basis zellfreier Marker ein individuelles Risiko und wird als Screening-Hilfsmittel positioniert – medizinisch bleibt die Koloskopie jedoch der Goldstandard und bleibt bei auffälligen Vorbefunden zwingend.

Was heisst das für Sie? Für Menschen zwischen 50 und 74 Jahren – in einzelnen Kantonen auch darüber hinaus – sind FIT oder Koloskopie die etablierten, kassenpflichtigen Wege. Wer sich für einen DNA-basierten Stuhltest interessiert, kann mit seiner Hausärztin oder seinem Gastroenterologen besprechen, ob ColoAlert eine Option ist und wie das in bestehende kantonale Programme passt. Cologuard selbst bleibt vorerst ein US-Angebot; ob und wann es in der Schweiz ankommt, ist offen. Bis dahin gilt: besser regelmässig und pragmatisch screenen, als auf das „perfekte“ Test-Kit zu warten.